Das Sternbild Taube
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Columba
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- Dezember - Februar
- Fläche
- 270 deg²
- Hellster Stern
- Phact (HIP Nummer 26634)
- Besonderheiten
- Galaxien, Kugelsternhaufen
Die Taube (lat. Columba) ist ein unscheinbares Sternbild am Südhimmel. Es wurde im 17. Jahrhundert von dem niederländischen Astronom Peter Plancius eingeführt. In dem Himmelsareal liegen nur wenige Deep-Sky-Objekte.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Taube liegt in der südlichen Hemisphäre und kann von der gesamten Südhalbkugel gesehen werden. Nördlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 47. Breitengrad vollständig. Das entspricht in etwa Städten, wie beispielsweise Zürich in der Schweiz, Québec in Kanada oder Seattle in den USA. Von Regionen die nördlicher liegen kann die Taube gar nicht und nur teilweise beobachtet werden.
Am besten lässt sich die Sternkonstellation in den Monaten Dezember bis Februar observieren. Wobei insbesondere der Februar gute Bedingungen bietet.
Die Taube streckt sich mit rund 270 Quadratgrad über den Nachthimmel und liegt mit dieser Fläche auf Rang 54 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern.
In Sternkarten wird die Taube stets mit einer Handvoll Sternen visualisiert, die verbunden eine Zickzacklinie bilden. In einigen Darstellungen wird außerdem noch eine Verbindung zu einem weiteren Stern hergestellt, die einen Flügel des Tieres beschreibt.
Der hellste Stern in der Konstellation trägt den Eigennamen Phact (lat. α Columbae). Es handelt sich hierbei um einen Doppelstern mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 2,65 mag. Seine Entfernung wird mit rund 260 Lichtjahren angegeben.
Die Taube liegt eingebettet zwischen fünf anderen Sternbildern am Sternenhimmel. Das Bekannteste ist der Große Hund, welches sich im Nordwesten zeigt. Außerdem grenzt im Norden der Hase an. Im Osten und Süden liegen die Grabstichel, der Maler, sowie das Achterdeck des Schiffes.
Besonderheiten im Sternbild
In dem Bereich der Taube liegen nur wenige neblige Objekte, die in dem NGC-Katalog gelistet sind. Jedoch befinden sich eine Spiralgalaxie, eine Balkenspiralgalaxie, sowie ein Kugelsternhaufen in dem Himmelsareal. Um die Objekte beobachten zu können, wird allerdings professionelles Equipment benötigt.
Die hellere der beiden Galaxien ist die Balkenspiralgalaxie mit der Katalognummer NGC 1808. Sie wird auch als Starburstgalaxie eingestuft, da in ihrem Zentrum außergewöhnlich viele Sterne entstehen. Weit mehr als es für eine solche Größe üblich ist. NGC 1808 hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 9,9 mag und liegt Schätzungen zufolge rund 37 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Entdeckt hat sie der schottische Astronom James Dunlop im Mai 1826.
Rund zwei Jahre später entdeckte James Dunlop außerdem den Kugelsternhaufen NGC 1851. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 7,1 mag und seine Entfernung zur Erde wird auf rund 40.000 Lichtjahre geschätzt. Mithilfe eines Prismenfernglases lässt er sich als ein kleiner nebliger Fleck erkennen. Um einzelne Sterne aufzulösen, wird mindestens ein Teleskop mittlerer Größe benötigt.
Geschichte und Mythologie
Im Jahr 1579 zweigte der französische Astronom Augustin Royer einige Sterne der Konstellation Großer Hund ab und erschuf so das Sternbild Columba. Dreizehn Jahre später nahm Petrus Plancius die Taube in seinen neuen Himmelsatlas auf und nannte sie „Columba Noachi“ (dt. Noahs Taube). Das Sternbild sollte an die Taube erinnern, die mit einem grünen Zweig zur Arche Noahs zurückkehrte. Später wurde der Name auf den heutigen verkürzt.
Laut der griechischen Mythologie stellt die Taube den Vogel dar, die Jason und den Agronauten durch die rauen Klippen des Bosporus leitete.
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