Das Sternbild Leier
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Lyra
- Hemisphäre
- Nördliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- Juni - Oktober
- Fläche
- 286 deg²
- Hellster Stern
- Vega (HIP Nummer 91262)
- Besonderheiten
- Sternhaufen, planetarische Nebel, Galaxien
Die Leier ist kleines Sternbild am Nordhimmel. Sie ist eines von 48 Konstellationen, die bereits in der Antike von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden. In ihren Bereich liegen einige interessante Deep-Sky-Objekte zum Beobachten.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Leier liegt in der nördlichen Hemisphäre und ist dementsprechend von allen Regionen der Nordhalbkugel sichtbar. Und auch südlich des Äquators kann es vielerorts beobachtet werden. Denn es zeigt sich bis zum 43. Breitengrad, was in etwa Regionen wie beispielsweise der Insel Tasmanien südlich von Australien entspricht.
Die Monate Juni bis Oktober bieten die beste Möglichkeit das Sternbild am Nachthimmel zu entdecken. Insbesondere im August ist es gut zu beobachten.
Mit einer Fläche von rund 286 Quadratgrad gehört die Leier zu einer mittelgroßen Sternkonstellation. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern liegt es auf Rang 52.
In den meisten Visualisierungen werden vier Sterne zu einer Raute verbunden. Zusätzlich wird eine Linie zu einem fünften Stern gezogen. Er ist der nördlichste Punkt der Darstellung und zusätzlich der hellste Stern in der gesamten Konstellation.
Er trägt den Namen Vega (lat. α Lyrae), oder auch Wega. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 0,09 mag und gehört damit zu den fünf hellsten Sternen am gesamten Nachthimmel. Gemeinsam mit den Hauptsternen im Adler und im Schwan bildet er außerdem das Sommerdreieck.
Vega und auch die angrenzenden Sternbilder bieten eine gute Orientierungshilfe, um die Leier am Nachthimmel zu finden. Während im Norden der Drache angrenzt, erstreckt sich im Osten und Süden die große Konstellation Herkules. Ebenfalls südlich grenzt der Fuchs. Im Westen hingegen liegt der Schwan als direkter Nachbar.
Besonderheiten im Sternbild
Im Bereich der Leier liegt eine Reihe von verschiedenen spannenden Objekten. Dazu gehören Kugelsternhaufen, offene Sternhaufen, planetarische Nebel, sowie unterschiedliche Galaxien.
Zwischen den Sternen Sulafat (lat. γ Lyrae) und Sheliak (lat. ß Lyrae) befindet sich der planetarische Nebel NGC 6720 oder auch M57 (Messier 57). Er ist außerdem mit dem Eigennamen Ringnebel bekannt. Es handelt sich um den Rest eines Sterns, der seine Gashülle abgestoßen hat. Die ringförmige Optik durch ein Teleskop gaben M57 den entsprechenden Eigennamen.
Die anderen Objekte sind nicht besonders lichtstark und daher schwer am Nachthimmel wahrzunehmen.
Mythologie
Die Leier soll an das Musikinstrument des berühmten Sängers Orpheus erinnern. Denn nachdem der griechische Gott Hermes es aus dem Panzer einer Schildkröte gebaut und später seinem Halbbruder Apollon geschenkt hatte, übergab dieser es Orpheus.
Er erlernte schnell das Instrument zu beherrschen und konnte sowohl die Menschen als auch die Tiere und die Natur in eine unbeschreibliche Glückseligkeit zu versetzen. Orpheus war nicht nur als Musiker und Sänger bekannt, sondern auch als Dichter und Schriftsteller. So reiste er durch das Land, um überall seine Umgebung zu begeistern. Auf einer dieser Reisen lernte er die Nymphe Eurydike kennen, verliebte sich in sie und nahm sie zur Frau.
Noch am Hochzeitsabend wurde sie jedoch von einer Giftschlange getötet. Orpheus suchte sie verzweifelt im Reich der Toten auf und schaffte es tatsächlich, den Gott der Unterwelt Hades mit seiner Musik davon zu überzeugen, seine geliebte Frau gehen zu lassen.
Hades stellte ihm nur drei Bedingungen: Er müsse auf dem Weg in das Reich der Lebenden ununterbrochen weiter auf seiner Leier spielen, vor Eurydike hergehen und dürfe sich nicht nach ihr umdrehen, bis sie das Tageslicht erreicht haben. Da Orpheus wegen der Musik allerdings nicht die Schritte seiner Frau hören konnte, drehte er sich sehnsüchtig nach ihr um. So verlor er sie schließlich und starb einsam mit gebrochenem Herzen. Zur Erinnerung an seine Künste setzte Zeus die Leier in den Sternenhimmel.
In älteren Überbringungen stand die Leier für ein Geier und wurde in Zusammenhang mit den stympalischen Vögeln, sowie des Helden Herakles gebracht. Die Vögel waren in der griechischen Mythologie Ungeheuer mit eisernen Schnäbeln.
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