Das Sternbild Schild
Steckbrief
- Lateinischer Name
- Scutum
- Hemisphäre
- Südliche Hemisphäre
- Sichtbarkeit
- Juni - August
- Fläche
- 109 deg²
- Hellster Stern
- α Scuti (HIP Nummer 91117)
- Besonderheiten
- Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen
Das Schild (lat. Scutum) ist ein kleines und unauffälliges Sternbild in der Nähe des südlichen Himmelpols. Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts von dem Danziger Astronom Johannes Hevelius eingeführt. In dem Bereich befinden sich nur wenige Deep-Sky-Objekte.
Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche
Das Sternbild Schild liegt in der südlichen Hemisphäre nahe dem Himmelspol. Es ist weltweit von fast allen bewohnten Orten sichtbar. Südlich des Äquators zeigt es sich aus allen Regionen vollständig am Nachthimmel, auf der Nordhalbkugel kann es bis zum 75. Breitengrad beobachtet werden. Es ist also bis weit über den nördlichen Polarkreis erkennbar.
Die Monate Juni bis August bieten die besten Bedingungen, um das Schild am Nachthimmel zu entdecken.
Es hat eine Fläche von etwa 109 Quadratgrad und ist damit das fünftkleinste Sternbild im Vergleich zu allen anderen 88 Konstellationen.
In Sternkarten wird das Schild unterschiedlich visualisiert. In einige Darstellungen werden lediglich zwei Sterne mit einer Linie verbunden. In anderen werden weitere Sterne eingebunden und zu einem ungleichmäßigen Viereck verknüpft. α Scuti, der hellste Stern in der Konstellation und wird in beiden Visualisierungen integriert. Er hat gerade mal eine scheinbare Helligkeit von rund 3,85 mag.
Die kleine Fläche und die lichtschwachen Sterne machen es nicht leicht das Schild am Firmament zu finden. Die angrenzenden Sternbilder können daher eine gute Orientierungshilfe geben. Es grenzen die Schlange (Schwanz), der Adler, sowie der aus der Astrologie bekannte Schütze an.
Besonderheiten im Sternbild
Das Schild liegt im Band der Milchstraße, welche für verschiedene Sternhaufen sorgt.
Darunter befindet sich der offene Sternhaufen M11 (Messier 11), oder auch NGC 6705. Er trägt außerdem den Eigennamen Wildentenhaufen (engl. Wild Druck Cluster). Er zählt zu den auffälligsten und kompaktesten Sternhaufen am Nachthimmel. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei rund 5,8 mag und die Entfernung zur Erde beträgt etwa 5.700 Lichtjahre.
Er kann bereits in einem Prismenfernglas wahrgenommen werden und in einem mittelgroßen Teleskop in über 400 Einzelsterne aufgelöst werden. Seine Position ist circa 2° süd-westlich des Sterns ß Scuti.
Auch ein Kugelsternhaufen befindet sich im Bereich des Schildes. Er hat die Katalognummer NGC 6712. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei circa 8,5 mag und seine Entfernung zur Erde wird mit etwa 20.000 Lichtjahren angegeben. Um ihn jedoch genauer betrachten zu können und einzelne Sterne auflösen zu können, wird ein größeres Teleskop benötigt.
Geschichte
Der Danziger Astronom Johannes Hevel widmete dieses Sternbild dem polnischen König Jan III Sobieski. In der Schlacht am Kahlenberg im Jahre 1683 befreite der König die Stadt Wien von den türkischen Belagerern und verhinderte somit die Ausdehnung des Osmanischen Reichs in Europa. Zudem war er ein starker Befürworter der Astronomie und unterstützte Johannes Hevel stets in seinen Vorhaben.
Das Sternbild soll das Schild darstellen, welches der König während der Schlacht bei sich trug. Daher wurde es auch zunächst mit dem Namen „Scutum Sobiescianum“ (dt. Schild des Sobieski) eingeführt und später gekürzt.
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