Das Sternbild Kleiner Hund

Steckbrief

Lateinischer Name
Canis Minor
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Januar - März
Fläche
183 deg²
Hellster Stern
Prokyon (HIP Nummer 37279)
Besonderheiten
Mehrere Galaxien, zwei offene Sternhaufen
Das Sternbild Kleiner Hund

Der Kleine Hund in eines von 48 Sternbildern, die bereits in der Antike von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden. In seinem Bereich liegen einige Deep-Sky-Objekte, die jedoch schwer zu beobachten sind.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Kleiner Hund liegt in direkter Nähe des Himmelsäquators und ist aufgrund dessen von nahezu allen Regionen der Welt sichtbar. Lediglich von der Antarktis kann es nicht beobachtet werden.

Die beste Zeit die Konstellation am Nachthimmel zu entdecken, liegt in den Monaten Januar bis März. Insbesondere im Mitte Februar zeigt es sich vielerorts sehr deutlich.

Der Kleine Hund ist mit seiner Fläche von 183 Quadratgrad eine eher kleine Sternkonstellation. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern nimmt es mit der Größe den 71. Rang ein.

Für die Visualisierung des Sternbilds werden lediglich zwei Sterne genutzt. Sie werden zu einer gerade Linie miteinander verbunden. Es handelt sich hierbei um die beiden Hauptsterne. Sie sind die Einzigen im Bereich des Kleinen Hundes, die heller als 3 mag sind.

Der Hellere der beiden ist Prokyon (lat. α Canis Minoris). Sein Eigenname stammt aus dem Griechischen und bedeutet „vor dem Hund“. Der Ursprung dieses Namens kommt von der Tatsache, dass der Stern vor Sirius am Himmel aufgeht. Sirius ist der hellste Stern im Großen Hund.

Prokyon ist ein Doppelsternsystem mit einer scheinbaren Helligkeit von rund 0,37 mag. Seine Entfernung wird mit rund 11,4 Lichtjahren angegeben. Somit ist er einer der Sterne, die der Sonne am nächsten sind.

Der helle Stern Prokyon bietet eine gute Orientierungshilfe, um den Kleinen Hund am Nachthimmel zu finden. Zusätzlich können auch die angrenzenden Sternbilder bei der Suche helfen.

Der Kleine Hund ist eingebettet zwischen vier anderen Konstellationen. Neben den Zwillingen und dem Krebs, welche insbesondere aus der Astrologie bekannt sind, grenzen auch das Einhorn und die Wasserschlange an.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich des Kleinen Hundes liegen verschiedene Galaxien und offene Sternhaufen. Jedoch lässt sich keines der Objekte mit einem kleinen oder mittelgroßen Teleskop beobachten.

Die Balkenspiralgalaxie mit der Katalognummer NGC 2485 ist eine von ihnen. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird auf rund 200 Millionen Lichtjahre geschätzt. Sie wurde von dem deutschen Astronom Albert Marth im März 1864 entdeckt.

Eine andere Art von Galaxie im Kleinen Hund ist NGC 2496. Es handelt sich hierbei um eine elliptische Galaxie, dessen Entfernung zur Milchstraße auf etwa 421 Millionen Lichtjahre geschätzt wird. Der US-amerikanische Astronom Lewig Swift entdeckte sie im November 1885.

Auch ein Galaxienpaar befindet sich in dem Sternbild. Es trägt die Katalognummer NGC 2402. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte es im März 1784. Die Entfernung zur Milchstraße wird mit ungefähr 230 Millionen Lichtjahren angegeben.

Mythologie

Die Griechen ordneten den Kleinen Hund als Jagdhund den Sternbildern Orion oder Bärenhüter zu.

Die bekanntere Version des mythologischen Ursprungs stammt allerdings von dem römischen Schriftsteller Hyginus. Hierin handelt es sich um den treuen Hund Maira und seinem Herrchen Ikarus.

Ikarus, der gerade die Weinherstellung erlernte, bot begeistert seinen ersten selbst gekelterten Wein einer Gruppe von Hirten an. Diese nahmen den Wein dankend an und tranken reichlich von ihm.

Unwissend über die Wirkung des darin enthaltenen Alkohols, nahmen sie an, dass Ikarus sie zu vergiften versuchte. Infolgedessen töteten sie ihn wütend und entsorgten seinen Leichnam unter einem Baum.

Nachdem Ikarus nicht nach Hause kam, machte sich schließlich sein Hund Maira auf die Suche nach ihm. Der Hund fand schließlich die Spur zu der Leiche und führte gleich daraufhin auch Ikarus‘ Tochter, die Jungfrau Erigone, zu dem Toten.

Verzweifelt und voller Trauer erhängte sich daraufhin Erigone an dem Baum. Und auch der Hund Maira nahm sich das Leben, in dem er sich in einem nahegelegenen Brunnen ertränkte.

Schließlich wurden sie als Sternbilder in den Himmel gesetzt.

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