Das Sternbild Kassiopeia

Steckbrief

Lateinischer Name
Cassiopeia
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
598 deg²
Hellster Stern
Schedar (HIP Nummer 3179)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, Emissionsnebel
Das Sternbild Kassiopeia

Kassiopeia (lat. Cassiopeia) ist eines von 48 Sternbildern, die bereits in der Antike von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden. Es liegt in einem sternenreichen Bereich, was für einige interessante Deep-Sky-Objekte sorgt.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Kassiopeia liegt in der nördlichen Hemisphäre und ist von allen Regionen der Nordhalbkugel sichtbar. Südlich des Äquators zeigt es sich lediglich bis zum 12. Breitengrad. Das entspricht in etwa Orten, wie beispielsweise dem Norden von Madagaskar oder Lima in Peru.

In Breitengraden, wie Mitteleuropa ist es zirkumpolar, also ganzjährig sichtbar. In südlicheren Regionen kann es am besten in den Monaten Oktober bis Februar beobachtet werden.

Es streckt sich mit 598 Quadratgrad über den Nachthimmel und ist damit auf Rang 25 im Vergleich den anderen 88 Sternbildern.

Dabei bilden die fünf Hauptsterne die auffällige Form der Kassiopeia. In einem W oder umgedrehten M sind sie am Himmel angeordnet. Die mittlere Spitze des Buchstabens zeigt dabei direkt in die Richtung des Polarsterns.

Der hellste Stern in der Konstellation ist Schedar (lat. α Cassiopeiae). Es handelt sich hierbei um einen Roten Riesen in rund 230 Lichtjahren Entfernung. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei 2,23 mag.

Kassiopeia liegt eingebettet zwischen fünf anderen Sternbildern am Nachthimmel. Im Norden und Osten grenzen Kepheus und die Eidechse an. Südlich liegt das bekannte Sternbild Andromeda. Richtung Westen liegen die beiden Konstellationen Perseus (südwestlich) und die Giraffe.

Besonderheiten im Sternbild

Durch das Sternbild Kassiopeia zieht sich das Band der Milchstraße, welche für eine Reihe von offenen Sternhaufen, sowie einen Emissionsnebel sorgt.

Einer der hellsten offenen Sternhaufen in der Konstellation ist mit einer scheinbaren Helligkeit von rund 6,9 mag der M52 (Messier 52). Der französische Astronom Charles Messier entdeckte ihn im Jahr 1774. Das Alter von M52 liegt Schätzungen zufolge bei etwa 60 Millionen Jahren und die Entfernung zur Sonne wird mit rund 4.600 Lichtjahren angegeben.

M52 liegt an der Grenze zum Sternbild Kepheus in etwa auf der Verlängerung des rechten Arms des Ws. Bereits in einem Fernglas kann der Sternhaufen als nebliger Fleck wahrgenommen werden.

Ein weiterer offener Sternhaufen ist der sogenannte Eulenhaufen, auch NGC 457. Seinen Spitznamen erhielt er aufgrund seiner Optik. Denn durch ein Teleskop betrachtet, erinnert die Anordnung seiner Sterne an eine Eule. Dabei stellen die hellsten Sterne die Augen dar.

Neben den zahlreichen offenen Sternhaufen zeigt sich auch ein interessanter Emissionsnebel. Er hat die Katalognummer NGC 281, sowie den Eigennamen Pac-Man-Nebel. Seine Entfernung zur Erde ist etwa 9.500 Lichtjahre. Auf astronomischen Fotografien zeigt er sich als blauer Nebel mit einem gelborangenen Rand.

Emissionsnebel NGC 281, Pac-Man-Nebel
Emissionsnebel NGC 281, Pac-Man-Nebel

Mythologie

In der griechischen Mythologie stellt das Sternbild die eitle und selbstbewusste Königin Kassiopeia dar. Sie war die Frau des Königs Kepheus, sowie die Mutter von Andromeda.

Überzeugt von sich und ihrer Tochter behauptete Kassiopeia, dass sie noch schöner als die Töchter des Titanen Nereus seien. Die Töchter von Nereus, auch Nereiden genannt, galten damals als die Verkörperung der Schönheit und wurden nach der Behauptung Kassiopeias zornig.

Amphitrite, eine Tochter des Nereus‘ und die Frau des Meeresgottes Poseidon, bat ihren Gatten um Hilfe für die Vergeltung an Kassiopeia. Dementsprechend schickte er sein Seeungeheuer Cetus in das Königreich von Kepheus und Kassiopeia.

Cetus versenkte gnadenlos Fischerboote und Handelsschiffe. Felder in Küstennähe wurden mit salzigem Meerwasser überspült. Somit fielen Ernten aus und auch der Seehandel, sowie der Fischfang konnten nicht fortgeführt werden. Schließlich brach eine Hungersnot aus.

Verzweifelt suchte Kepheus Unterstützung bei dem Orakel von Siwa. Dieses sagte, dass Cetus nur verschwand, wenn Kepheus seine Tochter Andromeda opfern würde. Daraufhin kettete Kepheus Andromeda an einen Felsen an der Küste an.

Doch bevor ein Unglück geschah, tauchte der Held Perseus auf. Er rettete Andromeda und tötete das Ungeheuer Cetus. Als Erinnerung an diese Geschichte wurden neben Kassiopeia auch Andromeda, Perseus, sowie Kepheus und Cetus (als Walfisch) als Sternbilder in den Himmel gesetzt.

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