Das Sternbild Großer Bär

Steckbrief

Lateinischer Name
Ursa Major
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
1280 deg²
Hellster Stern
Alioth (HIP Nummer 62956)
Besonderheiten
Spiralgalaxien, planetarischer Nebel
Das Sternbild Großer Bär

Der Große Bär (lat. Ursa Major) ist eines der bekanntesten Sternkonstellationen am Nachthimmel. Es gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden. In seinem Bereich liegen einige interessante Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Der Große Bär liegt in der nördlichen Hemisphäre und kann von der gesamten Nordhalbkugel beobachtet werden. Südlich des Äquators zeigt er sich lediglich bis zum 15. Breitengrad vollständig am Nachthimmel. Das entspricht Regionen, wie beispielsweise dem Süden von Peru, nördliche Bereiche Australiens oder Madagaskars.

In nördlichen Breitengraden ist der Große Bär zirkumpolar. Er ist also das ganzjährig sichtbar. Von südlicheren Orten kann er am besten in den Monaten April bis Juni beobachtet werden.

Mit einer Fläche von etwa 1.280 Quadratgrad ist der Große Bär das drittgrößte Sternbild am Nachthimmel. Lediglich die Nördliche Wasserschlange und die Jungfrau sind noch größer.

In vielen Sternkarten wird die Konstellation mit einem Viereck und einer Kette von Sternen visualisiert. Diese stellen einen Teil des Körpers des Bären, sowie den langen Schwanz dar.

Dieser Teilbereich ist mit der Bezeichnung „Großer Wagen“ bekannt und heute sehr geläufig. Aufgrund der hohen Wiedererkennbarkeit wird der Teil als Asterismus angesehen. Dies und einige auffällig helle Sterne machen es recht einfach den Großen Bären am Nachthimmel zu entdecken.

Der hellste Stern im Großen Bären ist Alioth (lat. ε Ursae Maioris). Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 1,8 mag und liegt in circa 83 Lichtjahren Entfernung.

Die Konstellation liegt eingebettet zwischen acht anderen Sternbildern am Nachthimmel. Dazu gehören der Drache, die Giraffe, sowie der Luchs und der Kleine Löwe. Aber auch der Löwe, das Haar der Berenike, sowie die Jagdhunde und der Bärenhüter grenzen am Großen Bären.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich des Sternbilds befinden sich einige Spiralgalaxien, sowie ein planetarischer Nebel.

Die massenreichste Galaxie ist die Spiralgalaxie NGC 3031, auch M81 (Messier 81) genannt. Der geläufige Name M81 stammt von dem französischen Astronom Charles Messier.

M81 hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 6,9 mag und befindet sich in rund 12 Millionen Lichtjahren Entfernung. Schätzungsweise beinhaltet die Galaxie 200 Milliarden Sterne und hat einen Durchmesser von etwa 82.000 Lichtjahren. Damit ist sie nur etwas kleiner als unsere Milchstraße.

Bereits mit einem Prismenfernglas lässt sich M81 als nebliger Fleck beobachten. Sie liegt im nördlichen Bereich des Sternbilds.

Spiralgalaxie NGC 3031, M81
Spiralgalaxie NGC 3031, M81

Der planetarische Nebel M97 (Messier 97) ist auch bekannt unter dem Namen Eulennebel. Er liegt in etwa 2.500 Lichtjahren Entfernung. In einem Fernglas oder in einem kleinen Teleskop kann er als runder Fleck wahrgenommen werden. Er liegt südöstlich des Sterns Merak (lat. β Ursae Maioris).

Geschichte

Der Große Bär ist eines der ältesten Sternbilder und gelangte in viele Kulturkreise.

Bereits im alten Ägypten war die Konstellation mit dem Namen „Schenkel des Seth“, einer ägyptischen Gottheit, bekannt. Weitere Quellen, in denen das Sternbild auftaucht, ist das Alte Testament und die aristotelische Metaphysik. In dieser fügte Aristoteles zu den klassischen sieben Sternen fünf weitere Sterne hinzu, um das Sternbild zu beschreiben.

Beim römischen Kaiser Augustus soll einer Legende nach, das Sternbild anhand von zahlreichen Muttermalen auf dem Bauch und der Brust abgebildet gewesen sein.

Auch in der Literatur und Kunst fand der Große Bär große Resonanz. So wurden neben Shakespeare auch Künstler, wie Vincent van Gogh von dem Sternbild inspiriert.

Mythologie

In der griechischen Mythologie gibt es unterschiedliche Ansätze zu dem Ursprung des Sternbilds.

In einer Variante verliebte sich Zeus in die Nymphe Kallisto und zeugte mit ihr den gemeinsamen Sohn Arkas. Von Eifersucht getrieben verwandelte Hera, die Gattin von Zeus, die Geliebte ihres Ehemannes in einen Bären und verbannte diesen in die Wälder.

Jahre später traf Arkas während einer Jagd auf seine Mutter. Da sie immer noch im Körper des Bären steckte, erkannte Arkas sie nicht. Bevor Arkas unwissend seine Mutter zu jagen begann, schritt Zeus ein. Er verhinderte einen möglichen Mord an Kallisto. Schließlich setzte er beide in den Himmel, als Großer Bär (Kallisto) und als Kleiner Bär (Arkas).

Eine andere Quelle besagt, dass Zeus seinen Sohn Arkas ebenfalls in einen Bären verwandelte und beide Bären gen Himmel schleuderte. So entstanden die charakteristischen langen Schwänze.

Auch in dieser Version ist die Gattin Hera eifersüchtig. Daher bat sie zwei Meeresgötter, den beiden Bären ein Bad in den Gewässern zu verweigern. So entstand schließlich die Erscheinung, dass die beiden Sternbilder ewig am Himmelspol kreisen und nie in Richtung der Gewässer sinken.

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